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Juliane zu Hessen-Kassel: Adelige, Äbtissin, Wohltäterin

Juliane Luise Amalie zu Hessen-Kassel (1773-1860) stammte aus einer adeligen und einflussreichen Familie: Ihr Vater Karl von Hessen-Kassel war dänischer Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und Holstein, ihre Mutter Louise von Dänemark und Norwegen die jüngste Tochter von König Friedrich V. In Itzehoe sollte Juliane jedoch nicht in erster Linie durch ihre Herkunft, sondern vor allem als Äbtissin des Adeligen Klosters und durch ihr karitatives Engagement im Gedächtnis bleiben.

1808 trat Juliane ins Adelige Kloster ein, von 1810 bis 1860 amtierte sie als Äbtissin. Sie residierte im Prinzeßhof. Juliane nutzte ihr Amt und ihren Wohlstand, um die soziale Lage in der Stadt zu verbessern. Sie spendete große Summen für karitative Einrichtungen wie Armenspeisungen und Waisenhäuser, unterstütze Angehörige gefallener Soldaten sowie die Geschädigten der Sturmflut von 1825. Im Jahr 1834 legte sie den Grundstein für das erste Itzehoer Krankenhaus, das ihr zu Ehren „Julienstift“ genannt wurde und 1837 Eröffnung feiern konnte. Die Einrichtung finanzierte sich aus Spenden – auch hierbei war Juliane aktiv: Sie spendete selbst und fertigte Gegenstände an, die dann zugunsten des Krankenhauses versteigert wurden.

Am 11. März 1860 starb Juliane zu Hessen-Kassel nach langer Krankheit. Ihr zu Ehren wurde im Klosterhof ein Denkmal errichtet, das noch heute dort zu sehen ist. 2006 wurden im Prinzeßhof-Park drei Skulpturen aufgestellt, die Juliane und ihre Amtsnachfolgerinnen Louise (1860-1894) und Marie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1894-1941) darstellen.

Text: V.V.