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Johann Gottwerth Müller

Johann Gottwerth Müller woor as Söhn vun en Dokter an‘n 17.05.1743 in Hamborg (Hamburg) boren. Sien Medizinstudium in Helmstedt brook he 1770 af un kümmer sik denn blots noch üm Literatur. 1771 grünn he in Hamborg en Verlagsbookhannel. 1773 trook he na Itzhoe (Itzehoe), wo he ok wedder en Verlagsbookhannel un de eerste Utlehnbökeri in de Stadt för de Billen vun de Börgers grünn.

1783 geev he sien Geschäft op, dat lohn sik nich mehr un he weer nich gesund. Nu verdeen he in de tokamen Johren sien Geld för’t Leven as Schrieversmann. He weer dormit een vun de Eersten, de sik över den Bookmarkt sülfst finanzeren kunnen un dorbi keen Mäzen bruken deen. He schreev Romans, in de he sotschale Realität afbill, so as he meen, dat de ween kunn. De spelen en wichtige Rull dorbi, dat sik de Börgers emanziperen kunnen. Müller geev sik Möög, Lesers mit mehr un mit weniger Billen tofreden to stellen. Toeerst keem he mit den Roman Siegfried von Lindenberg (1779) groot rut. Bi düssen Roman un ok bi all de, de later kemen, will he de Lesers opkloren, man nich mit Moral, sünnern mit Komik.

Müller sülfst harr blots Kuntakt mit wenig Schrieverslüüd in’n noordelbschen Ruum, stünn ok düütlich gegen de Grupp vun Adelslüüd, de Verehrers un Schölers vun Klopstock weren. Besünners mit den Dichter Friedrich Leopold Stolberg weer he literoorsch an’t Strieden. De Graf schreev Spottgedichten gegen sien Prosa.

In de 1790er Johren interesseer sik dat Publikum nich mehr so för de Romanen vun den Müller vun Itzhoe. Af 1796 kreeg he en staatliche Pangschoon vun dat däänsche Königshuus.

Johann Gottwerth Müller storv an‘n 23.06.1828 in Itzhoe. Sien Graff is in Münsterdörp (Münsterdorf).

Text: A.S.

Överdragen in't Plattdüütsche: M.E.

Umkreis

Verwendete Literatur

Leif Ludwig Albertsen, Ein deutscher Autor im dänischen Gesamtstaat. J. G. Müllers Bedeutung für Skandinavien, in: Freier Schriftsteller in der europäischen Aufklärung. Johann Gottwerth Müller von Itzehoe, hg. von Alexander Ritter, Heide 1986 (Steinburger Studien. Schriftenreihe für Kulturgeschichte und Landeskunde/4), S. 63–80.

Dieter Lohmeier, Der Erfolgsautor im Lumpennest. Johann Gottwerth Müller im literarischen Leben Schleswig-Holsteins um 1800, in: J. G. Müller von Itzehoe und die deutsche Spätaufklärung im 18. Jahrhundert, hg. von Alexander Ritter, Heide 1978 (Steinburger Studien. Schriftenreihe für Kulturgeschichte und Landeskunde/1), S. 64–80.

Ernst Weber, Art. „Müller, Johann Gottwerth, gen. M. von Itzehoe, in: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes, Bd. 8: Marq–Or, hg. von Wilhelm Kühlmann, 2., vollst. überarb. Aufl., Berlin/New York, S. 401–403.