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Archäologische Objekte: Geweihaxt

Inventar-Nr.: 1988-566

Fundbezeichnung: Geweihaxt

Epoche: Mesolithikum

Fundort: Wewelsfleth-Hollerwettern, Kr. Steinburg

In der Mittelsteinzeit (in Schleswig-Holstein von ca. 9.600 bis 4.100 v. Chr.) lebten die Menschen als umherziehende Jäger, Fischer und Sammler von den Ressourcen, die die Natur ihnen bot. Ihre Ansprüche an die Werkzeuge waren gering: Diese sollten einfach herzustellen und leicht zu transportieren sein. Da Geweihe entweder saisonal abgeworfen wurden oder bei der Jagd als Abfall übrig blieben, boten sich diese als Rohstoff perfekt zum Entrinden von Holz oder zur Herstellung einiger Werkzeuge, u. a. von Äxten, an. Obwohl man dies bei einem eher weichen Rohstoff nicht vermuten würde, können sie tatsächlich dazu genutzt werden, Feuerstein zu schlagen, um daraus Werkzeuge wie z.B. Klingen zu fertigen.

Diese Axt wurde 1966 im erhöhten Watt vor Bielenberg (Kollmar) an der Elbe gefunden (Abbildung). Neben der Geweihaxt wurden noch zwei Beile aus Feuerstein entdeckt. Bei der Geweihaxt handelt es sich um bearbeitete Rothirschgeweihsprossen, es lassen sich also am Rohmaterial sowohl die Tierart wie auch die benutzten Teile des Geweihs erkennen. Die Axt hat eine Länge von 18,5 cm und eine Breite von 6,8 cm; am Nacken, dem Ende, das der Schneide gegenüber liegt, beträgt die Höhe 4,8 cm. Gut zu erkennen sind zum einen die Durchbohrung für den Schaft sowie zum anderen Arbeitsspuren und Aussplitterungen am Nacken und der Schneide (Abbildung).

Text: J.D., A.K.K. & S. K.

Verwendete Literatur

Steinburger Jahrbuch 11 (1967).