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Christian Saß

Christian Johann Friedrich Saß wurde 1836 als ältester von vier Söhnen einer unvermögenden Preetzer Schusterfamilie geboren und erlernte nach der Schulzeit zunächst das Malerhandwerk in der Kieler Werkstatt von Sophus Claudius. Erste künstlerische Ambitionen entwickelte Saß vermutlich im Anschluss bei dem Portraitmaler Friedrich Boie (1826-1868). Ab 1859 ging Christian Saß auf Wanderschaft bevor er 1866 eine Arbeit als Dekorationsmaler und als Zeichenlehrer an der Preetzer Gewerbeschule aufnahm. Nach seiner Eheschließung 1869 mit einer Husumerin und der Geburt zweier Töchter übersiedelte die Familie Saß 1877 in die „Graue Stadt am Meer“. Hier entfaltete der Malermeister neben seinem Handwerk eine rege künstlerische Tätigkeit mit kleineren Gemälden auf unterschiedlichen Untergründen, insbesondere auf Porzellan. Seine Motive erstreckten sich auf Landschaften, Gebäude, Porträts und auf Hafen- und Industrieanlagen und waren mit feinem Pinsel detailreich en miniature ausgeführt. Umständehalber verzog die Familie Saß 1894 nach Itzehoe, wo der nunmehrige Witwer noch bis 1908 wohnte und künstlerisch arbeitete. Nach weiteren Umzügen verstarb Christian Saß 1916 in Kiel.

 

Kaffee- und Teeservice, 1890er Jahre

Porzellan-Service mit Malereien von Christian Saß

Zwei Kaffeekannen je mit Deckel, eine Zuckerdose mit Deckel, ein Sahnekännchen und elf Tassen mit Untertassen, mit Malereien von Christian Saß (1836 – 1916)

Inventar-Nr.: 2012-151/1-29

Das neunundzwanzigteilige Kaffeeservice aus Porzellan ist mit feinem Pinsel in der typischen Kunstfertigkeit des Porzellanmalers Christian Saß bemalt. Die Zusammenstellung der Motive mit Ansichten aus unterschiedlichen Landschaften Schleswig-Holsteins verraten einen späten Entstehungszeitpunkt; so ist eine der beiden Kaffeekannen auf einer Seite mit einer Ansicht der Halbinsel Holnis (in der Flensburger Förde) und auf der anderen Seite mit einer romantischen Flußlandschaft der Schwentine verziert; die zweite Kaffeekanne zeigt dagegen auf der einen Seite das Kloster Preetz und auf der anderen Seite das Gut Rastorf. Mit Ansichten nordfriesischer, zum Teil auf Warften liegender Höfe, sind Zuckerdose und etliche Tassen verziert; ein Hinweis auf die Schaffensphase des Malers während seiner Husumer Ära bis 1894.

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