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Wenzel Hablik

Wenzel August Dominik Hablik wurde am 4. August 1881 im böhmischen Brüx als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Nach verschiedenen handwerklichen Tätigkeiten besuchte er die Fachschule für Keramik und verwandte Kunstgewerbe in Teplitz-Schönau, wechselte 1902 mit einem Stipendium an die Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Gewerbe in Wien und vollendete von 1905 bis 1907 sein Studium an der Akademie der Künste in Prag.

Nach Schleswig-Holstein verschlug es Hablik 1907 auf Einladung des Kunstkritikers Ferdinand Avenarius, der ihm die Möglichkeit gab, eine Weile auf Sylt zu arbeiten. Auf der Rückreise traf Hablik auf Helgoland den Holzkaufmann Richard Biel aus Itzehoe, der ihm Aufträge verschaffte und als Mäzen auftrat. Folglich siedelte sich Hablik in Itzehoe an, wo er auch Elisabeth Lindemann aus Westerwohld kennenlernte, für deren Handwebewerkstatt er Entwürfe zeichnen und die er 1917 heiraten sollte. In Itzehoe lebte und arbeitete das Paar zusammen in einem neu eingerichteten Haus in der Talstraße 14.

1916 wurde er Mitglied des Werkbundes und des Berliner Arbeitsrates für Kunst, 1920 deutscher Staatsbürger. Zudem gehörte Hablik ab 1919 zu den Mitgliedern der Briefgemeinschaft „Die gläserne Kette“, die sich allerdings schon 1920 wieder auflöste. Der Künstler, der nach dem Ideal des Gesamtkunstwerks und einer Kunst für alle Menschen strebte, zeichnete sich aus durch seine visionären Entwürfe für Architektur und Fortbewegungsmittel und seine praktische, kunsthandwerkliche Arbeit, insbesondere für die Werkstatt seiner Frau. Der Jugendstil seiner Studienorte übte großen Einfluss auf Habliks Werk aus. 

Durch eine Operation aufgrund eines Krebsgeschwulstes verlor Hablik 1931 sein rechtes Auge und verstarb schließlich am 23. März 1934 in Itzehoe.

Text: A.S.

3D Scan

Das Esszimmer von Wenzel Hablik

Umkreis

Verwendete Literatur

Sibylle Hablik, Art. „Hablik, Wenzel August Dominik“, in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon, Bd. 1, hg. im Auftrage der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte von Olaf Klose, Neumünster 1970, S. 154f.

Wenzel Hablik. 1881 bis 1934. Aspekte zum Gesamtwerk. Künstlerbund Steinburg, Kunsthaus Reichenstraße 21, Itzehoe, 6. bis 27. September 1981. Overbeck-Gesellschaft Lübeck, 8. November bis 13. Dezember 1981, Itzehoe [1981].

Wolfgang Reschke, Wenzel Hablik (1881–1934) in Selbstzeugnissen und Beispielen seines Schaffens, Münsterdorf 1981.