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Kloster Itzehoe

Graf Adolf IV. von Holstein gründete in den 1230er Jahren in Ivenfleth, im heutigen Borsfleth, auf einer Wurt ein Zisterzienserinnenkloster. Bereits 1256 wurde es nach Itzehoe verlegt, als das Kloster das Patronatsrecht über die Pfarrkirche St. Laurentii erhielt. 1263 bestätigte der Erzbischof von Bremen den Umzug. Der Konvent ließ südlich der Kirche die Klosterbauten errichten, von denen sich noch ein Teil des Kreuzgangs erhalten hat. Hier lebten die Nonnen abgeschirmt von der Außenwelt und verrichteten mehrmals am Tag in der Kirche ihr Chorgebet, beginnend mit dem Morgengebet, der Laudes. Ihr Arbeitsalltag bestand aus handwerklichen Tätigkeiten, Gartenarbeit und dem Kopieren von Büchern für die eigene Klosterbibliothek. Das Kloster unterhielt außerdem eine Klosterschule für die Töchter des umliegenden Landadels. Reiche Landschenkungen erhielt das Kloster von Adelsfamilien wie den Ahlefelds, Blomes, Pogwischs, Rantzaus und Reventlows, deren Töchter im Konvent lebten. Darüber hinaus waren auch Töchter von Ratsfamilien der Städte Rendsburg, Kiel, Itzehoe und Hamburg als Nonnen eingeschrieben.

Als Klostervorsteherin verwaltete die Äbtissin zusammen mit dem Propst, der die Rechtsgeschäfte nach Außen vertrat, den Grundbesitz. In 67 Ortschaften besaß das Kloster Besitzungen und Einkünfte in Form von Naturalienabgaben und Zinserträgen. Die Ernten wurden in sogenannten Grangien, den Wirtschaftshöfen, gelagert und von dort auf die Stadtmärkte gebracht. Zudem besaß das Kloster Wälder sowie Mühlen und eine Köhlerei zur Gewinnung von Holzkohle in Bokhorst.

Ab 1525 setzt sich in Itzehoe die evangelische Lehre durch. 1538 beschwerten sich 28 Nonnen beim König, dass die Äbtissin und 13 andere Nonnen sie in der Ausübung der evangelischen Lehre hinderten. 1541 setzte die königliche Verwaltung im Zuge der neuen Kirchenverordnung schließlich die Umwandlung des Klosters in ein evangelisches Damenstift durch. 1547 trat die letzte altgläubige Äbtissin, Katharina von Rantzau, von ihrem Amt zurück und das Kloster lebte als evangelisches Adeliges Damenstift bis heute fort.

Text: K.H.

Umkreis

Verwendete Literatur

Erwin Freytag, Die Klöster als Zentren kirchlichen Lebens, in: Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Bd. 1: Anfänge und Ausbau, Teil 1 (Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Reihe 1/ 26), Neumünster 1986, S. 147– 202.

Ortwin Pelc, Artikel Itzehoe, Zisterzienserinnen, in: Klosterbuch Schleswig-Holstein und Hamburg. Klöster, Stifte und Konvente von den Anfängen bis zur Reformation, Bd. 1, hg. von Oliver Auge und Katja Hillebrand, Regensburg 2019.