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Die Festung Krempe im 30-jährigen Krieg

Die Festung Krempe zählte wie Rendsburg und später Glückstadt zu den Landesfestungen der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Eine erste Phase des Ausbaus fällt in die Jahre 1533/38 bis 1560, eine zweite zwischen 1579 und 1584. 1594 bis 1604 wurde die Festung auf Betreiben des dänischen Königs Christian IV., der zugleich in Personalunion Herzog von Schleswig und Holstein war, an die damaligen militärischen Erfordernisse angepasst. 

Mit dem Einfall kaiserlicher Truppen nach Holstein drohte 1628 eine Einschließung der Festung. Der Oberbefehlshaber von Krempe, Jürgen von Ahlefeld, ließ die nahen Kirchen von Süderau und Neuenbrook niederbrennen, um feindlichen Verschanzungen entgegenzuwirken. Dennoch gelang es den Kaiserlichen, die Festung von der Lebensmittelversorgung aus Glückstadt abzuschneiden.

Über die Belagerung Krempes und Glückstadts 1628 geben verschiedene Quellen Auskunft. Damals nahm der sprichwörtlich gewordene kaiserliche General Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim eine Einschätzung der Befestigungsanlagen vor. Hervorzuheben sind daneben zwei detaillierte Militärkarten aus demselben Jahr. 

Ausfälle aus der Festung sowie Versuche, von außen Proviant zuzuführen, misslangen. Jedoch war die Versorgungslage für die Belagerer ebenfalls schwierig, weshalb der im Oktober eingetroffene Wallenstein milde Kapitulationsbedingungen gewährte. Am 14. November durfte die Besatzung die Festung verlassen und nach Glückstadt ziehen. Nur drei Tage später wurde das kaiserliche Lager infolge einer Sturmflut überschwemmt und daraufhin auch die Belagerung Glückstadts abgebrochen.

Vom Torstensonkrieg von 1643 bis 1645 war Krempe nicht unmittelbar militärisch getroffen. Die Festung, deren Oberbefehlshaber nun Georg Rhowedder war, wurde nicht direkt belagert. Sie war jedoch Ausgangspunkt militärischer Operationen gegen die Schweden unter anderem in Schenefeld und Itzehoe.

Text: F.Z.

Verwendete Literatur

Detlef Detlefsen, Geschichte der holsteinischen Elbmarschen, Bd. 2: Von dem Übergange der Marschen an die Könige von Dänemark, 1460, bis zur Gegenwart, Glückstadt 1892.

Gerhard Köhn, Pläne der Festung Glückstadt bis 1650 unter besonderer Berücksichtigung der Belagerung von Glückstadt und Krempe 1628, in: Steinburger Jahrbuch 38 (1994), S. 208-235.