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Napoleonische Zeit

Nach Ende des Großen Nordischen Kriegs (1700-1721) begann im dänischen Konglomeratstaat eine Phase relativer Ruhe, die durch die Aufklärung geprägt war. Dänemark blieb in den Napoleonischen Kriegen lange Zeit neutral, stand aber am Ende als Verbündeter Frankreichs auf der Verliererseite. Insgesamt war Holstein von den Kriegshandlungen nur wenig betroffen, die starke Truppenpräsenz in Holstein verhinderte wohl ein Übertreten der feindlichen Regimenter über die Elbe 1803. Spürbar waren für die holsteinischen Städte die Handelsbeschränkungen durch die britische Elbblockade und die Kontinentalsperre Napoleons I.
In Itzehoe führte das Ausbleiben der Handelsschiffe zwischen 1807 und 1813 zu finanziellen Einbußen, auch Altona und Hamburg erlitten schwere wirtschaftliche Schäden. Von Bombardierungen wie in Kopenhagen blieben die Herzogtümer aber verschont. Erst der sogenannte „Kosakenwinter“ 1813/14 brachte die Kampfhandlungen nach Holstein und blieb im regionalen Gedächtnis überliefert. Schwedisch-Russische Truppen zogen nach der Leipziger Völkerschlacht gen Norden und verfolgten den Rückzug der dänischen Truppen.
Die Glückstädter Festung wurde im Winter 1813/14 belagert und als Friedensbedingung geschleift, was die militärstrategische Rolle Glückstadts beendete. Ein Unfall ereignete sich in Krempe, wo die St. Peter Kirche 1814 zerstört wurde, als dort gelagerte Pulvervorräte der durchziehenden schwedischen Truppen in Brand gerieten. Eigentliche Gefechte fanden in Bornhöved und Sehestedt statt, änderten am Ausgang des Kriegs aber nichts mehr. Im Kieler Frieden 1814 musste Dänemark Norwegen an Schweden abtreten. Das führe zu einer veränderten Rolle der Herzogtümer innerhalb des Gesamtstaates, da sie nun fast ein Drittel des vormaligen Konglomerats ausmachten.

Text: C.W.

Umkreis

Verwendete Literatur

Steen Bo Frandsen, Holsten i Helstaten. Hertugdømmet inden for og uden for det danske monarki i første halvdel af 1800-tallet, Kopenhagen 2008.
Sonja Kinzler (Hg.), Der Kieler Frieden 1814, Neumünster 2013.
Dieter Kienitz, Der Kosakenwinter. Studien zu Bernadottes Feldzug in Schleswig und Holstein und zur Besetzung der Herzogtümer durch eine schwedisch-russisch-preußische Armee in den Jahren 1813/14, Heide 2000.