Kino und Theater im Kreis Steinburg

In der Frühen Neuzeit prägten wandernde Truppen das Bild des Theaters in Schleswig-Holstein. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden auch gelegentlich Itzehoe, Glückstadt, Krempe und Kellinghusen von privilegierten Truppen bespielt.

Im 20. Jahrhundert etablierte sich in Itzehoe ein fester Theaterbetrieb mit eigenem Ensemble. Kurzlebig war das Vereinigte Stadttheater Itzehoe-Heide von 1917. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, schon 1945, organisierte sich das Theaterleben neu. 1946 wurde die Schaubühne Itzehoe gegründet, ein Jahr später umgewandelt in die Stadttheater Betriebs-GmbH. Wie viele der Bühnen, die den Theaterhunger der Deutschen in den mageren Jahren nach dem Krieg nutzten, fiel auch das Theater in Itzehoe den wirtschaftlichen Folgen der Währungsreform 1948 zum Opfer, weshalb es 1949 nach dem Rettungsversuch eines Schauspielerkollektivs endgültig aufgeben musste.

Nach dem Niedergang zur Jahrhundertmitte wurde Itzehoe zuerst von der Landesbühne Rendsburg, ab 1974 vom Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester sowie anderen Gastspielbühnen bespielt. Der Verein zur Förderung eines Theaters in Itzehoe konnte 1992 den Erfolg eines von Gottfried Böhm entworfenen Stadttheaterneubaus bei der Einweihung durch die traditionsreiche Itzehoer Speeldeel feiern.

Im 20. Jahrhundert wurde das Theater in verschiedenen Städten des Kreisgebietes durch das Kino ergänzt, zunächst über wandernde Filmvorführer, aber schon bald in eigenen Häusern. Frühe Kinoeinrichtungen gab es bereits 1909 mit dem von Kuno Lau eingerichteten Biograph-Theater in Itzehoe. Seine beste Zeit in Steinburg erlebte das Kino zwischen den 1920ern und den 1950ern mit einer besonders hohen Dichte an Lichtspielhäusern. Eine hervorragende Rolle spielten schon aufgrund innerstädtischer Konkurrenzunternehmungen die Kinos in Itzehoe und Glückstadt. Mit dem Aufkommen des Fernsehens rentierten sich diese nicht mehr auf die gewohnte Weise.

Text: A.S.