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Absolutismus

Im Königreich Dänemark wurde 1665 mit der Lex Regia der Absolutismus eingeführt. Dänemark wurde dadurch zur Erbmonarchie und es galt die weibliche Erbfolge, sollte die männliche Linie aussterben. Im Bürgerkrieg von 1848 war die Anwendung dieser Erbfolge auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein ein Streitpunkt.  
Als Christian IV. 1617 die Festungsstadt Glückstadt an der Elbe gründete, war das „Königsgesetz“ noch in weiter Ferne, doch Glückstadt wuchs in wenigen Jahren zu einer der größten Städte des dänischen Königreichs. Bereits 1631 war ein repräsentatives Palais in der Stadt errichtet worden, in dem Graf Christian Pentz, königlicher Schwiegersohn und Gouverneur der Festung, residierte. 1695 wurden reich verzierte Holzdeckenbalken eingebaut und das Palais wurde im Verlauf des 18. Jahrhunderts mehrfach modernisiert. Von 1802 bis 1877 residierte die Familie Brockdorff in Glückstadt und gab dem Palais, das heute Sitz des Detlefsen-Museums ist, seinen Namen.
Glückstadt hatte bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine königlich privilegierte städtische Apotheke zusätzlich zur Schlossapotheke, was für eine Stadt ihrer Größe ungewöhnlich war und die Bedeutung als absolutistische Residenz unterstrich. Auch wenn die eigentliche Blütezeit mit dem Tod Christians IV. 1648 endete, blieb Glückstadt von strategischer Bedeutung für den dänischen Gesamtstaat: 1649 wurde die erst ein Jahr zuvor in Flensburg gegründete Regierungs- und Justizkanzlei für den königlichen Anteil der Herzogtümer hierher verlegt. Ab 1713 war die Kanzlei noch für den holsteinischen Anteil zuständig, rege Verbindungen mit Kopenhagen und dem Heiligen Römischen Reich bestimmten aber weiterhin die Tagesordnung. In Itzehoe tagte von 1835-1846 und wieder von 1853-1863 die Holsteinische Ständeversammlung, die beratend bei Gesetzgebungsverfahren fungierte.
Das Museum Kellinghusen bezeugt die Bedeutung des Ortes als protoindustrielles Zentrum mit sechs Fayence-Manufakturen zwischen 1765 und 1860. Im Schloss Breitenburg beindruckt die stattliche Sammlung von Erstabgüssen des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770-1844) und das Detlefsen Museum verweist auf die facettenreiche Geschichte Glückstadts.

Text: C.W.

Umkreis

Verwendete Literatur

Schleswig-Holstein Lexikon. Hrsg. Von Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt und Ortwin Pelc, Neumünster 2000.
Steen Bo Frandsen: Holsten i Helstaten. Hertugdømmet inden for og uden for det danske monarki i første halvdel af 1800-tallet, Kopenhagen 2008.
www.geschichte-sh.de
www.detlefsen-museum.de/pages/museum/brockdorff_palais.htm
www.detlefsen-museum.de/pages/sammlung/apo_prolog.htm