Tageszeitungen

Während beispielsweise in Kellinghusen der seit 1878 erschienene Stör-Bote vor rund 40 Jahren als eigenständiges Blatt zu bestehen aufhörte, gibt es in Glückstadt, Itzehoe und Wilster bis heute Tageszeitungen, die zum Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) gehören, jeweils eine lange Tradition aufweisen können und das Kreisgebiet mit aktuellen Informationen aus der Region, aus Deutschland und aus der Welt versorgen. Bereits 1740 entstand die Glückstädter Fortuna, die älteste Zeitung des Bundeslandes, wobei angemerkt werden muss, dass es in der damals noch zu Holstein gehörenden Stadt Altona zuvor schon, nämlich am Ende des 17. Jahrhunderts, den Altonaischen Mercurius (später Altonaer Mercur) gab. Nachdem die Glückstädter Fortuna 1969 als Lokalblatt verkauft worden war, besteht sie seit 2014 wieder als eigenständige Tageszeitung. Das Itzehoer Wochenblatt wurde 1817 begründet und firmierte ab 1857 als Itzehoer Nachrichten, für dessen Rubrik Der Wirtschaftsfreund in den 1850er- bis 1870er-Jahren der vielseitig engagierte Geologe Ludwig Meyn verantwortlich zeichnete. 

Der Nationalsozialismus veränderte die Itzehoer Medienlandschaft: 1935 übernahm die seit 1929 in Itzehoe gedruckte Schleswig-Holsteinische Tageszeitung, bei der es sich um das erste nationalsozialistische Blatt dieser Art auf regionaler Ebene handelte, zunächst die Itzehoer Nachrichten; 1938 folgte die Übernahme des seit 1901 ebenfalls in der Kreisstadt gedruckten Nordischen Kuriers. Nach dem alliierten Veröffentlichungsverbot kam es 1949 gewissermaßen zu einer neuen Zeitungsära, indem die in der Tradition der Itzehoer Nachrichten stehende Norddeutsche Rundschau geschaffen wurde. Die Wilstersche Zeitung blieb in ihrer mehr als 130 Jahre währenden Geschichte von größeren Einschnitten verschont und erscheint seit 1890.

Text: J.O.